TERMINE
Das Programm des Ensembles Vox Archangeli bewegt sich zeitlich zwischen der Spätrenaissance und dem Frühbarock, zwischen der Blütezeit der klassischen Vokalpolyphonie, mit ihrem Hauptvertreter G.P. Palestrina, und den Anfängen der Basso seguente- bzw. Basso continuo-Musik.
Der Abend teilt sich in zwei wesentliche Schwerpunkte – im ersten Teil findet sich ausschließlich Musik zur Verehrung der Gottesmutter Maria, die in unterschiedlichen musikalischen Formen zum Ausdruck kommt. Gemäß der Alternatim-Praxis wechseln zu Beginn des Programms zwei Magnificat-Vertonungen im 8. Psalmton einander ab: Hier alternieren Verse in dreistimmiger Vokalbesetzung und Basso seguente von G. Aichinger mit solistischen Orgelversen von Ch. Erbach. Themengebend für viele a cappella-Werke sind gregorianische Melodien, wie es etwa beim „Ave Maria“ von T.L. de Victoria der Fall ist. Zwischen den Marianischen Vokalstücken, die a cappella bzw. mit Basso continuo erklingen, sind solistische Orgelstücke aus der „Messa della Madonna“ von G. Frescobaldi eingefügt.
Der zweite Teil formiert sich rund um die Missa brevis quatuor vocum von G.P. da Palestrina. Seine Werke sind zeitlos inspirierend und stehen für klare Melodien, komplexe Kontrapunktik und sorgfältige Behandlung des Wortes. Nach einer heiteren Canzona und einem Duett mit Echowirkung von G.P. Cima führt das Konzert schlussendlich in das titelgebende Werk des Abends: „Salve, o dulce amoris convivium“ von Bonifazio Graziani, welches kompositorisch schon ganz im Stil des Frühbarock steht und somit musikalisch in eine neue Epoche führt.